Mehrländerstudie: Marketagent.com auf den Spuren von Kochtrends (mp 10.12.2007)
Wo die Küchenchefs zuhause sind
Wiener Neudorf. Marketagent.com hat im Rahmen einer aktuellen Mehrländerstudie die Kochgewohnheiten der Österreicher, Deutschen, Schweizer und Tschechen unter die Lupe genommen. Knapp 6.000 Personen wurden rund um Ihr Verhalten am Herd befragt. Ergebnis: Die fleißigsten Köche sind die Deutschen und die Schweizer.
Laut der aktuellen Studie stehen 36,8 Prozent der Österreicher mindestens einmal täglich am Herd, 7,1 Prozent sogar mehrmals täglich. Ein Ländervergleich macht allerdings deutlich: Die fleißigsten Köche sind die Deutschen und die Schweizer. 44,2 Prozent der Deutschen und 43,9 Prozent der Schweizer sorgen tagtäglich für eine warme Mahlzeit. In Tschechien sind es 38,0 Prozent, die regelmäßig den Kochlöffel schwingen. Wirkliche "Kochmuffel" gibt es keine, aber wo sind die wahren Meister Ihres Fachs zuhause? Echte Küchenchefs sind die Schweizer, zumindest wenn man nach der Bewertung der eigenen Kochkünste geht, denn hier treten die Schweizer Eidgenossen von allen Nationen am selbstbewusstesten auf. Vier von fünf Schweizern rühmen die eigene Qualität in der Küche als "sehr gut" oder "eher gut" (Top-2-Box-Wert: 80,0%).
Küchen-ABC hin oder her, Spaß am Kochen hat man überall. 80,0 Prozent der Österreicher, Deutschen, Schweizer und Tschechen stehen gerne selbst in der Küche (Top-2-Box bewertet mit "sehr gerne" oder "eher gerne"). Dass Selbstgekochtes nämlich besser schmeckt, ist sich jeder Zweite sicher (Top-Box bewertet mit "trifft voll und ganz zu": 50,6%), dass es gesünder ist, glauben 44,0 Prozent. Für jeden Dritten gehört die Essenszubereitung einfach zum Alltag dazu (30,8%). Nur 6,8 Prozent betrachten das regelmäßige Stehen am Herd als "notwendiges Übel". Ein Drittel kann beim Kochen die eigene Kreativität ausleben (34,7%), für etwa genauso viele ist Kochen ein interessantes Hobby (30,9%).
Mann betätigt sich als "Hobbykoch"
Während früher der Herd noch zum alleinigen Aufgabenbereich des "schwachen" Geschlechts gezählt wurde, hat heute auch schon das "starke" Geschlecht die Vorzüge des Feuers erkannt. Der moderne Mann weiß, dass das Fleischklopfen den evolutionsbedingten Jagdtrieb befriedigen kann. Trotzdem lassen sich noch immer höchst interessante Unterschiede im männlichen und weiblichen Koch-Verhalten beobachten:
Während Frau nach wie vor für die tägliche Nahrungszubereitung sorgt (jede zweite weibliche Umfrage-Teilnehmerin steht täglich am Herd), betätigt sich Mann lieber als "Hobbykoch". Nur einer von vier männlichen befragten Österreichern, Deutschen, Schweizern und Tschechen verwöhnt tagtäglich seine Liebsten mit Selbstgekochtem (26,3%). Rund ein Fünftel der Männer lässt sich sogar nur maximal einmal pro Monat in der Küche blicken (18,2%).
Trotzdem kocht das "starke" Geschlecht genauso gerne wie Frau (Top-2-Box bewertet mit "koche sehr gerne" oder "koche eher gerne":
Mann 79,9%; Frau 80,1%), der die Gabe ja quasi - zumindest wenn man dem Volksmund Glauben schenkt - in die Wiege gelegt wurde. Wenn es aber darum geht, die eigenen Kochkünste zu bewerten, hält sich Mann dann doch lieber bedeckt. Während Frau die eigenen Kochkünste im Schnitt (auf einer 5-stufigen Skala) mit 2,0 beurteilt, greift Mann zu einer bescheidenen 2,3.
Kochtyp: "Schnell-" vs. "Gourmet-Kocher"
Und zu welchem Kochtyp dürfen sich die Österreicher, Deutschen, Schweizer und Tschechen zählen? Die Spezies "Schnell-Kocher", bei der die Anzahl der Aktivitäten während der Essenszubereitung an einer Hand abzuzählen ist und das Öffnen des Dosengulasches bereits zum Kochen gezählt wird, ist in Österreich genauso weit verbreitet wie in Deutschland. Rund ein Drittel der befragten Österreicher (Top-3-Box-Wert auf einer 10-stufigen Skala: 34,5%) und Deutschen (32,0%) bezeichnet sich selbst zumindest eher als "Schnell-Kocher". Egal ob die Gulaschsuppe aus der Dose oder die Fertignudeln aus der Packung, bei jedem dritten Österreicher und Deutschen spielen Fertig- oder Tiefkühlgerichte eine zumindest "eher große Rolle" im Haushalt (Top-2-Box bewertet mit "sehr" oder "eher große Rolle": Österreich 33,7%; Deutschland 35,9%). Die Schweizer und Tschechen beweisen hier schon einen feineren Gaumen. Nur 21,9 Prozent der Schweizer und 24,9 Prozent der Tschechen würden sich persönlich dem Kochtyp des "Schnell-Kochers" zuordnen. Die Schweizer tendieren vergleichsweise am stärksten in Richtung "Gourmet-Koch" (Top-3-Box-Wert auf einer 10-stufigen Skala: 21,2%), der das Kochen nicht nur als notwendige Überlebensstrategie betrachtet, sondern das Kräuter-Wiegemesser ohne Rücksicht auf Verluste schwingt und allein beim "Abschmecken" regelrecht in einen ekstatischen Zustand fällt.
Hausmannskost und Italienisches bevorzugt
Vier von fünf Österreichern verlassen sich in der Küche am liebsten auf die gute alte Hausmannskost und setzen Ihren Liebsten bevorzugt Schnitzel, Schweinsbraten und CO vor. Die italienische Küche genießt in der Alpenrepublik aber nicht mindere Popularität. Pizza und Pasta stehen bei den Österreichern genauso gerne auf dem Speiseplan wie die kalorienreiche traditionelle Küche. Insbesondere die Jüngeren favorisieren das Kochen italienischer Spezialitäten, während die Älteren tendenziell lieber etwas Deftiges zaubern.
Die mediterrane Küche (44,2%) liegt, genauso wie die asiatische Küche (40,9%), in der Gunst der heimischen Köche im Mittelfeld. Mexikanisches/ Lateinamerikanisches (17,4%) und Griechisches (14,0%) spielen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle am Speiseplan der Alpenrepublik. Ähnlich verhält es sich auch in den Nachbarländern. Die Deutschen (75,6%), Schweizer (74,4%) und Tschechen (74,0%) kochen mit Abstand am liebsten die heimischen Gerichte.
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